Walter Popp
Keramik
Ingrid Vetter
44 Seiten,
zahlreiche Abbildungen
Ohne ISBN
Deidesheim, Museum für moderne Keramik, 2013
“Es gibt Gefäße von Walter Popp, die in neu gefundener edler Schlichtheit, ihrem Zusammenklang von Form und Farbe, Glasur und unerhörter technischer Qualität die Güte besten klassischen Formengutes aufweisen. Und es gibt Formen von seinen Händen, die ein Aufschrei gegen alles Gestrige sind und die mit neuen Maßstäben gemessen werden müssen. (…) oder [wie] Skulpturen wirken, die sich der reinen Zweckmäßigkeit entziehen und mehr dem Bereich der freien Kunst, der “gegenstandslosen” Plastik angehören. Die hieraus resultierende Problematik mag Ursache dafür sein, daß ein “unruhevoller”, tiefschürfender und schöpferischer Mann wie Walter Popp mancherorts “schwer ankommt”. Er ist zu stark, zu neu, oft zu erregend. Er verlässt oft eingefahrene Gleise, er verschmäht die suggestive Wirkung des Konventionellen auf die breite Masse.”
So charakterisiert Jakob Wilhelm Hinder 1965 - nach einem Hinweis auf Walter Popps neuartige, an ostasiatischen Vorbildern orientierte Steinzeugglasuren - das Oeuvre des Kasseler Hochschullehrers. Zu dieser Zeit war Walter Popp seit elf Jahren Leiter der Keramikklasse an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel. (Textauszug Dr. Ingrid Vetter)